Auch in diesem Jahr waren mal wieder 10 Mitglieder des Grönländer-Klompenzuges der Kirmesgesellschaft Elsen-Fürth „on tour“. Ziel der diesjährigen Tour war der Werse-Radwanderweg von Rheda-Wiedenbrück bis zur Mündung der Werse in die Ems bei Münster-Gelmer. Entlang der Wegstrecke wurden die Grönländer dabei mit insgesamt 30 Schau- und Erklärtafeln über die Besonderheiten der Region informiert. Dazu gehörten bereits am ersten Tag die Informationen über den intensiven Pflaumen- und Obstanbau auf den Stromberger Höhen, wobei die Pflaumen hier nach alter Tradition immer noch durch Schütteln der Bäume und Auffangen mit Tüchern geerntet werden. Ebenso gehört es zur Tradition des Stromberger Landes, dass jeweils für zwei Jahre eine Pflaumenkönigin gewählt wird, die nicht nur eine ausgewiesene Pflaumen-Fachfrau sondern darüber hinaus auch besonders hübsch sein sollte. Obwohl alle Grönländer während des Radfahrens intensiv nach der Pflaumenkönigin Ausschau hielten, konnte diese jedoch leider nicht gesichtet werden.
Da zu Beginn der Tour recht kühles Wetter mit einigen Regenschauern und zudem etliche Steigungen die Radler kräftig forderten, war man froh, auf der Hälfte der ersten Etappe in Oelde in Pott’s Brau- und Backhaus einkehren zu können, um sich mit einigen kräftigen Landbieren zu stärken und bei einer anschließenden Besichtigung das Wissen rund um das Bierbrauen zu erweitern.. Nach der Brauereibesichtigung erreichte man in Beckum das erste Etappenziel, den Westfälischen Hof. Zu den Besonderheiten eines Radwanderweges gehörte wohl auch, dass zur Begrüßung freundlicherweise alle Radler von der Wirtin auf eine Runde eingeladen wurden. Nach einem stärkenden Abendessen fand der erste Tag dann bei Stiefel-Jürgens, der ältesten Brauerei Westfalens, mit einigen traditionellen Stiefel-Bieren einen geselligen Ausklang.
Der zweite Tag führte die Grönländer nach Ahlen zum Landgasthof Schulze-Rötering. Bei einer Führung durch die Brennerei lernte man in einem Vortrag des Brennermeisters, wie aus Weizen zunächst reiner Alkohol hergestellt wird, der dann in weiteren Verfahrensschritten in feinen Gin, Orangen- und Erdbeergeist oder auch in Feigenlikör verwandelt wird. Im zweiten Teil der Führung konnten von diesen Feindestillaten auch entsprechende Verkostungen vorgenommen werden – und die eine oder andere Flasche machte sich dann auch auf den Weg von Ahlen nach Elsen. Nach einem Mittagessen auf dem Hof bahnte sich als weiteres Highlight das Erlernen des Treckerfahrens an. Zunächst fand eine gründliche Einweisung in Technik und Bedienung statt, anschließend konnten die vier gemieteten Trecker mit viel Spaß, teilweise auch mit Vollgas im 4.Gang über Stock und Stein gejagt werden. Nach einer weiteren Etappe auf dem Fahrrad wurde der Abend des zweiten Tages anschließend im Hotel Bartmann in Sendenhorst verbracht.
Während sich die Grönländer an den ersten beiden Tagen ausschließlich über Land bewegten, stand am dritten und letzten Tag das Wasser als Transportmittel im Vordergrund. Die beim Fahrradfahren geforderte Beinarbeit wurde dabei in einem Großkanu, in dem alle 10 Grönländer Platz fanden, durch verstärkte Armarbeit ersetzt. Auf der Werse-Paddeltour lernte man das malerische Ufer im schönen Stadtteil Münster-Angelmodde mit architektonisch sehr ansprechenden Häusern kennen. Nach einer Stärkung im Strandhof war dann bei der letzten Etappe, die in Münster-Gelmer zur Mündung der Werse in die Ems führte, wieder Beinarbeit angesagt. Am Ende der abwechslungsreichen und geselligen Tour dankte der Kirmeszug den Organisatoren für ihre Planungen, wobei deutlich wurde, dass es auch im Jahre 2019 wieder heißen soll „Grönländer-on-tour“.