Klompenzug „Grönländer“ 3 Tage mit dem Fahrrad unterwegs – immer der Lahn entlang
Dass die Grönländer, ein Klompenzug des Elsener Heimatvereins, nicht nur während des Heimatfestes mit ihren Holzschuhen gut unterwegs sind, sondern sich auch mit dem Fahrrad sportlich bewegen können, stellten sie mit ihrer 3-tägigen Wochenend-Tour entlang der Lahn unter Beweis.
Leider reichte die Zeit nicht, um die gesamte Lahn von der Quelle bis zur Mündung in Angriff zu nehmen, aber mit einem schönen Teilabschnitt von Wetzlar bis Bad Ems konnte doch ein ca. 150 km langer Teil des Flusslaufes mit dem Rad erkundet werden.
Gestartet wurde die Tour mit der Besichtigung des Wetzlarer Domes und der malerischen Altstadt mit ihren schmucken Fachwerkhäusern rund um den Eisenmarkt und den Schillerplatz. Nach einigen erfrischenden Getränken ging es dann sportlich ambitioniert mit den Rädern weiter: die Burg Braunfels war das erste Etappenziel, mit einem sehr steilen Anstieg für die Radler eine echte Herausforderung. Belohnt wurden die Grönländer jedoch mit einer interessanten Führung, in der neben den Besonderheiten der Burg auch die abwechslungsreiche Geschichte des Lahntals, insbesondere um das Geschlecht von Solms-Braunfels beleuchtet wurde.
Von Burg Braunfels aus ging es mit den Rädern weiter bis Weilburg, mal am Lahnufer entlang, aber auch teilweise recht weit vom Lahnufer entfernt. Von den Anstrengungen des ersten Tages konnten sich die Grönländer dann abends im Hotel Lahnschleife erholen, das mit Sauna und schönem Schwimmbad für angemessene Entspannung sorgte. Zum Abschluss des Tages wurde im Restaurant Turmschmiede der beim Radeln erlittene Kalorienverlust erfolgreich ausgeglichen.
Der zweite Tag begann ganz in der Nähe von Weilburg mit der Besichtigung der Kuhbacher Kristallhöhle, die mit über 400 Treppenstufen tief in das Innere des ca. 350 Millionen Jahre alten Kalksteins führte. Mit Helm, Mundschutz und Handschuhen ausgestattet lauschten die Grönländer interessiert den 45-minütigen Ausführungen des fachkundigen Führers und machten dabei reichlich von der zuvor erworbenen Fotoerlaubnis Gebrauch. Dabei konnten die zahlreichen, schön ausgeleuchteten Tropfsteine und Gesteinsformationen im Bild eingefangen werden. Nach diesem Event wurde zunächst noch der Weilburger Schiffstunnels besichtigt, der mit einer Länge von 195 Metern den längsten befahrbaren Schiffstunnel Deutschlands bildet. Danach ging es zur Weiterfahrt wieder auf die Räder in Richtung Limburg. Der dabei in Angriff genommene Abschnitt des Lahntal-Radwanderweges kann bestimmt zu dem schönsten Teil des Radwanderweges gezählt werden, denn man bewegt sich stets in unmittelbarer Nähe des Flusses. Der vom allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit 4 von 5 möglichen Sternen ausgezeichnete Fahrradweg hätte für diesen schönen Abschnitt mit Sicherheit auch die Maximalzahl von 5 Sternen verdient. Infolge des sonnigen und warmen Spätsommer-Wochenendes war die Lahn mit Paddlern nahezu übersät, die den Radfahrern aus ihren Booten freundlich zuwinkten. Über die Orte Villmar und Runkel wurde am Ende dieser Etappe Limburg erreicht, wo neben einer umfangreichen Stadtführung natürlich die Besichtigung des Limburger Domes im Mittelpunkt stand.
Der letzte Tag führte – wieder weitgehend direkt am Lahnufer entlang – über die schönen Städtchen Diez und Balduinstein bis Bad Ems. Auf diesem Abschnitt mussten die Grönländer noch einmal alles geben, denn der Abstecher zur Burg Nassau hinauf forderte durch den extrem steilen Anstieg noch einmal die volle Beinarbeit heraus. In Bad Ems nahm man zunächst an der Römerquelle eine Kostprobe des heißen Mineralwassers zu sich und entspannte sich dann anschließend mit einem Sparziergang durch den Kurpark, bevor es mit den Autos wieder nach Grevenbroich ging.
Gewürzt wurde die Radtour insgesamt auch mit einigen verzichtbaren Zutaten wie Wespenstichen, Reifenpannen, unfreiwilliger Trennung der Gruppe oder teilweise auch recht anstrengenden Anstiegen. Am Ende waren sich aber alle Grönländer einig, dass es bei dem spätsommerlichen Bilderbuch-Wetter eine gelungene und erlebnisreiche Radtour war und es auch 2021 wieder heißen soll: Grönländer-on-tour !