Weihnachtsfeier 2012

Weihnachtsfeier 2012 führte die Grönländer zurück ins Zonser Mittelalter

 

Mit einer nächtlichen Führung durch die Feste Zons begann dieses Jahr die von Norbert und Siggi organisierte Weihnachtsfeier. Bei klirrender Kälte lernte man dabei aus berufenem Munde von Wolfgang Schmitz die wechselvolle Zonser Geschichte kennen, insbesondere auch, dass die Stadt bereits dreimal bis auf einige Häuser niederbrannte. Zum Glück hatten die Grönländer eigenen Pechfackeln dabei, die nicht nur Licht spendeten, sondern auch etwas Wärme an diesem kalten Dezemberabend.

 

Etwas verfroren freute man sich um sehr mehr in der anschließend besuchten Schloss-Destille, einen Becher mit heißem Glühwein in den Händen zu halten. Unter dem Motto „Was Knappen und Mägde alles herbeischleppen“ ging man dann an die Tafel zum historischen „Schweinchenessen“. Dabei konnte man der Menükarte entnehmen, dass der Raub von 50 Schweinen durch die Kölner im Jahr 1577 zur sogenannten „Zonser Schweinefehde“ führte, die fast einen Krieg auslöste. Jedoch konnte im November 1577 durch geldlichen Ersatz der Kölner der Friede wieder hergestellt werden.

 

Bevor die ersten deftigen Speisen aus der Hofschlachterei aufgetischt wurden, führte Carlotta von Borstenspeck, die den Abend moderierte, in die Tischgebräuche und sonstigen Rituale des mittelalterlichen Lebens ein. Nachdem sie den amtierenden König Reinhard und seine Königin Ute mit entsprechenden Kopfbedeckungen ausgestattet hatte, wurden wichtige Funktionen bei Tisch vergeben. So erhielt Winni die verantwortungsvolle Aufgabe des Vorkosters, der nach genauer Prüfung der Speise mit einem kräftigen „Haut rein“ das Essen freigab, Martina dagegen war für die Qualität der Getränke zuständig und gab mit einem ebenso kräftigen „Rein in die Rinne“ die Getränke frei. Dazu wurde sie stets von Friedel, der mit einem Glockengeläut auf die durstende Tischgemeinschaft aufmerksam machte, zu weiteren Trinkrunden aufgefordert. Das Hauptgericht (Schweinsgulasch mit Sauerkraut und Schweins­haxen) dufte erst in Angriff genommen werden, nachdem Siggi in seiner Funktion als Tischbeter aktiv geworden war.

Eine besondere Funktion wurde unserem Norbert zugedacht, er erhielt die besondere Aufgabe eines PPP, was gleichbedeutend ist mit einem Persönlichen Pinkel-Pagen, dessen Aufgabe darin bestand, dem König auf dem gewissen Örtchen bei allen oder fast allen Aktivitäten zu assistieren. Was auf dem gewissen Örtchen dann wirklich passierte, wird den meisten ein Geheimnis bleiben!

 

Als schließlich das Zonser Schwein in seinen verschiedenen Variationen von der Leberwust bis zum Gulasch verkostet war, dazu noch ein kräftiger Griespudding im Beerenrand (nach Schlossherrenart) die Grönländergaumen erfreut hatte, kam es dann zum Schluss noch zu einigen verdauungsförderlichen mittelalterlichen Tanzeinlagen, die von Carlotta von Borstenspeck zuvor intensiv eingeübt wurden.

Nachdem zu später Stunde der letzte Humpen Gerstensaft geleert worden war, wurde die Rückfahrt von Zons nach Grevenbroich dann doch eher zeitgemäß auf Fahrgestellen von Mercedes und Audi angetreten, wobei in der schneebedeckten Landschaft eine mittelalterliche Schlittenfahrt durchaus ihren Reiz gehabt hätte. Für den äußerst gelungenen Abend den beiden Organisatoren Norbert und Siggi noch einmal ein Dankeschön mit einem kräftigen „Handgeklapper“ !!!

 

Reinhard P.